Spitzwegerich

Juni 24, 2018 Aus Von Monika Spitzer

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Der Spitzwegerich gehört zu den Wegerichgewächsen und wird auch Sohlenkraut oder Wegwartkraut genannt.

Der Wegerich wird auch als „Wegbeherrscher“ beschrieben, und säumt jene Wege die das Leben beschreitet. Der Spitzwegerich ist schon sehr lange einer unserer engsten Begleiter und fand dementsprechend neben der heilkundlichen auch sehr viel magische Verwendung. So sollte z.B. den Frauen die Geburt erleichtert werden, wenn diese ihn in der linken, also der herznahen Hand hielt.

Man findet die Pflanze überall, auf Wiesen Wegrändern, Waldrändern und Schuttplätze.

Die mehrjährige Pflanze wird 10-40cm hoch. Der blattlose Blütenstängel ist gefurcht. Die Blätter stehen in einer bodennahen Rosette. Sie werden 10-20cm lang, sind schmal lanzettlich und ganzrandig. Deutlich erkennbar sind die längs verlaufenden Blattnerven. Die unscheinbaren, beigebraunen Blüten sitzen in einer Ähre. Auffallend sind die langen weißlichen Staubblätter.

Inhaltsstoffe wie Schleimstoffe, Aucubin, Catapol, Gerbstoff, Emulsin, Bitterstoffe, Harz, Labenzym, Kieselsäure, Chlorophyll wirken blutreinigend, heilend, kühlend, husten lindernd, harntreibend, zusammenziehend, zerteilend

Die jungen Blätter erntet man vor der Blüte von März bis Mai. Sie eignen sich für Salat, Gemüse und Suppen. Blätter aus der Rosettenmitte schmecken am besten. Nach längerem Dünsten entwickeln sie ein überraschendes Pilzaroma. Ältere Blätter eignen sich gut als Tee vor allem bei Bronchialverschleimung, insbesondere Husten bei Kindern und zur Stärkung des Lungengewebes bei starken Rauchern, Lungenentzündung, Asthma oder Bronchitis. Wegerich ist aber auch wie kein zweites Kraut zur Blutreinigung, bei Ausschlägen, schwachem Magen und Magersucht geeignet.

TEE: 2 Teelöffel der Blätter werden mit ¼ l kaltem Wasser zum Sieden gebracht und nach 5 Minuten abgeseiht. Der mit Honig gesüßte, frisch zubereitete Tee wird 3 mal täglich getrunken.

Der Presssaft der Blätter gilt als „Erste Hilfe“ bei Insektenstichen und kleinen Wunden. Wegerichsaft ist außerdem wegen des Aucubingehaltes antibiotisch und schimmelt nicht.

WEGERICHSIRUP GEGEN HUSTEN: In ein weithalsiges Gefäß gibt man eine Schicht zerkleinerte Wegerichblätter, darauf eine Schicht Rohrzucker, wiederum Blätter usw., bis das Glas voll ist. Jetzt verschließt man gut und gräbt das Glas entweder in die Erde ein oder stellt es in einen dunklen Keller. Nach ca. 2 Monaten hat sich der Zucker aufgelöst. Den Hustensaft abseihen.